Microplastics In Europe’s Freshwater Ecosystems: from sources to solutions
Synthetische Polymere sind aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Neben den unbestreitbaren Vorteilen von Kunststoffen gibt es auch große Bedenken hinsichtlich der Freisetzung von Kunststoffen in die Umwelt. Kleine Kunststoffpartikel, so genanntes Mikroplastik (MP), wurden in verschiedenen Ökosystemen rund um den Globus nachgewiesen, wo sie für eine Vielzahl von Organismen bioverfügbar sind und sich negativ auf die Ökosysteme und damit auf Gesellschaft und Wirtschaft auswirken können.
Obwohl es eine politische Motivation gibt, das Problem der MP zu lösen, konzentrieren sich die meisten Aktivitäten auf die Meeresumwelt. Neue Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass Süßwasser-Ökosysteme stark von der MP-Verschmutzung betroffen sind und einen wichtigen MP-Weg in die Ozeane darstellen.
Das Projekt limnoplast befasst sich mit diesem Problem, indem es sein Forschungs- und Ausbildungsprogramm auf MP in europäischen Süßwasserökosystemen ausrichtet. Limnoplast stellt die traditionellen Grenzen zwischen Disziplinen und Sektoren in Frage und kombiniert Umwelt-, Technik- und Sozialwissenschaften, um das MP-Problem von seinen Quellen bis hin zu möglichen Lösungen in einem ganzheitlichen Ansatz anzugehen.
Weitere Informationen: Homepage limnoplast
Teilprojekte des Lehrstuhls Tierökologie I
Biologische Auswirkungen von MP aus biologisch abbaubaren Kunststoffen auf wirbellose Süßwasserlebewesen
Daten über die Auswirkungen von MP aus biologisch abbaubaren Polymeren auf Biota sind derzeit nicht verfügbar. Da diese MP aus vielen verschiedenen Polymeren bestehen, wird sich das ESR1-Projekt auf den Polymertyp und die Form konzentrieren, die eng mit der Umweltschädigung verbunden sind. Der ESR1 wird Süßwasser-Schlüsselarten MP aus relevanten biologisch abbaubaren Polymeren, die auf dem Markt sind, aussetzen, um ihre Toxizität zu bestimmen. Die verschiedenen toxikologischen Endpunkte, die in vivo untersucht werden, umfassen Lebenszyklusparameter, Stoffwechsel und Stress.
Bei EVONIK wird ESR1 die Entfernung von MP aus Abwässern untersuchen.
Simona Mondellini - ESR01
M.Sc. Biodiversität und Evolutionsbiologie - Universität Mailand
Erster Betreuer: Christian Laforsch
Zweiter Betreuer: Martin Löder
Das Innovative Training Network (ITN) LimnoPlast wird von der EU im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen für vier Jahre mit fast 4,1 Millionen Euro aus dem Programm "Horizont 2020" gefördert.
Seit dem offiziellen Start am 1. November 2019 suchen 12 Begünstigte (Universitäten, Forschungseinrichtungen und Partner aus der Industrie) aus acht europäischen Ländern 15 motivierte Doktorandinnen und Doktoranden, die sich mit dem Thema Mikroplastik in Europas Süßwasser auseinandersetzen. 13 Partnerorganisationen unterstützen LimnoPlast mit zusätzlichem Fachwissen aus verschiedenen Bereichen.
LimnoPlast wird koordiniert von Prof. Dr. Christian Laforsch of the University of Bayreuth.
Dieses Projekt wurde von der Europäischen Union im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 unter der Marie Skłodowska-Curie-Vereinbarung Nr. 86072 gefördert.
Ausgewählte Publikationen:
- Mondellini, Simona ; Schott, Matthias ; Löder, Martin G. J. ; Agarwal, Seema ; Greiner, Andreas ; Laforsch, Christian:Beyond microplastics : Water soluble synthetic polymers exert sublethal adverse effects in the freshwater cladoceran Daphnia magna. In: Science of the Total Environment. Bd. 847 (15 November 2022) . - No. 157608. DOI: https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2022.157608
- Laforsch, Christian ; Ramsperger, Anja ; Mondellini, Simona ; Galloway, Tamara S.:
Microplastics : A Novel Suite of Environmental Contaminants but Present for Decades.
In: Reichl, Franz-Xaver ; Schwenk, Michael (Hrsg.): Regulatory Toxicology. - Berlin : Springer , 2020 . - S. 1-26
ISBN 978-3-642-36206-4
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-36206-4_138-1