Abgeschlossene Mikroplastik Projekte
PLAWES - Mikroplastikkontamination im Modellsystem Weser - Nationalpark Wattenmeer - ein ökosystem-übergreifender Ansatz.
Koordinator: Prof. Dr. Christian Laforsch
Laufzeit: 01.09.2017 - 31.08.2020
https://www.bayceer.uni-bayreuth.de/PLAWES/
Gefördert durch: Das Projekt PLAWES wird innerhalb des Forschungsschwerpunkts Plastik in der Umwelt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Der Forschungsschwerpunkt „Plastik in der Umwelt – Quellen, Senken, Lösungsansätze“ ist Teil der Leitinitiative Green Economy des BMBF-Programms „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA3).
MiKoBo Mikrokunststoffe in Komposten und Gärprodukten aus Bioabfallverwertungsanlagen und deren Eintrag in Böden
Laufzeit: 01.09.2017 - 31.08.2020
Mikroplastikpartikel, definiert als Kunststoffpartikel < 5 mm, werden zunehmen als Belastung der Umwelt gesehen. Derzeit fokussiert die Forschung auf eine eher deskriptive Erfassung dieser Belastung. Die Dynamiken, wie Eintragswege und deren mögliche Beeinflussung, werden kaum untersucht. MiKoBo betrachtet das vergleichsweise wenig erforschte Umweltsystem Boden. Ein bekannter Eintragsvektor für Mikrokunstsloffe (MKS) in Böden ist Klärschlamm. Dieser Eintragsweg kann durch rechtliche Vorgaben relativ einfach verschlossen werden. Bislang noch kaum erfasst ist dagegen die mögliche Belastung der Böden durch MKS in organischen Düngern. ln Deutschland werden Bioabfälle getrennt gesammelt und stofflich bzw. stofflichenergetisch verwertet. Die Komposte und Gärreste aus den Bioabfallverwertungsanlagen sind wertvolle organische Dünger. Gleichzeitig finden sich im Bioabfall immer auch Kunststoffverunreinigungen, vor allem Plastiktüten.
gefördert durch: Projektträger Karlsruhe KIT (2018)
ZIM-Netzwerk Plastik Monitoring in Gewässern (PlaMoWa)
Im Rahmen des Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) war der Lehrstuhl Tierökologie I an mehreren Projekten beteiligt die aus dem Netzwerk Plastik Monitoring in Gewässern (PlaMoWa) heraus entstanden sind.
gefördert durch: BMWi (2017), Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)
PlaMoWa - Projekt 1: Filterkaskade
Zur Identifizierung von Plastikpartikeln in Gewässern entwickelt ein PlaMoWa-Konsortium eine neuartige Filtereinheit (Filterkaskade), die eine effiziente Vorsortierung der Mikroplastikpartikel während der Probenahme in Gewässern ermöglicht. Wesentliche Innovationen sind die Integration eines Vorsiebes zur Aufkonzentration des Filtrats, die Integration eines Reinigungs- und Antifouling Systems, um einer Reduzierung der Filterleistung durch die Bildung von Biofilmen auf den Filtergeweben vorzubeugen. Intelligente Rückspülmechanismen machen die Filterkaskade auch über längere Perioden einsetzbar.
Beteiligte PlaMoWa Partner: -4H-JENA engineering GmbH, Nägele Mechanik GmbH, Universität Bayreuth – Lehrstuhl Tierökologie I, Fraunhofer ICT
Status: ZIM-Förderung bewilligt
Projektzeitraum: 01.07.2016 bis 30.06.2018
PlaMoWa - Projekt 5: automatisierte Raman-Spektroskopie zur Charakterisierung von mit Biofilmen belegten Mikroplastikpartikeln
Durch die Kombination verschiedener leicht modifizierter Sensorsysteme soll erstmalig ein optischer Multisensor zur Detektion von Mikroplastik in Gewässern entwickelt werden. Mit einer integrierten digitalen in Situ Auswerteeinheit soll über die Kombination der Messergebisse aus den einzelnen Sensoren ein Bild über die Mikroplastik-Belastung im Wasserkörper produziert werden.
Vorgesehene PlaMoWa Partner
mibic GmbH & Co. KG, SmartMembranes GmbH, Timegate Technology Ltd, GNF e.V., Jacobs University Bremen, Universität Bayreuth – Lehrstuhl Tierökologie I
Status: ZIM-Förderung beantragt
Vorgesehener Projektstart: 2019
Weiterführende Informationen:
Automatisiertes Verfahren zur Analyse der Kontamination von Süßgewässern mit Mikroplastikpartikeln und Anwendung am Ökosystem Main
gefördert durch: Oberfrankenstiftung (2016)
JPI-O Microplastic - BASEMAN: Leitlinien und Standards für die einheitliche Analyse von Mikroplastik in europäischen Gewässern
Hartnäckiger Plastikmüll akkumuliert in der Umwelt. Er zersplittert im Laufe der Zeit, sowohl vor dem Eintritt in die Meeresumwelt als auch innerhalb dieser. Zusammen mit mikroskopisch kleinen primären Kunststoffabfällen aus Konsumgütern führt dies zu einer zunehmenden Menge an kleinen Kunststoffpartikeln, dem so genannten Mikroplastik (MP). Das allgegenwärtige Vorhandensein und die massive Anhäufung von Mikroplastik in marinen Lebensräumen und die Aufnahme von Mikroplastik durch mindestens 700 marine Biota-Arten ist inzwischen von Wissenschaftlern und Behörden weltweit anerkannt. Die Auswirkungen von Kunststoffpartikeln auf aquatische Ökosysteme sind jedoch noch lange nicht geklärt. Ein grundlegendes Problem, das eine Bewertung der von MP ausgehenden Umweltrisiken verhindert, ist das Fehlen von Standardarbeitsanweisungen (SOP) für die Probenahme und Analyse von MP. Folglich fehlt es an zuverlässigen Daten über die Konzentrationen von MP und die Zusammensetzung der Polymere in der Meeresumwelt. Die Vergleichbarkeit der Daten über die MP-Konzentrationen wird derzeit durch die große Vielfalt der verschiedenen Methoden erschwert, die jeweils Daten erzeugen.
weiterführende Informationen:
MikrOMIK - Die Rolle von Mikroplastik als Träger mikrobieller Populationen in der Ostsee.
Das Verbundprojekt MikrOMIK zielt auf eine umfassende Analyse von Mikroplastik in der Ostsee ab, wobei der Schwerpunkt auf den mikrobiellen Populationen liegt, die die Plastikpartikel besiedeln. Bislang gibt es nur grobe Schätzungen über die Häufigkeit und Verteilung von Mikroplastik in der Ostsee, und über die Wechselwirkungen zwischen Mikroplastik und Mikroorganismen in diesem Ökosystem ist nichts bekannt. Meilensteine von MikrOMIK sind:
- Eine erstmalige Analyse der Verteilung, der potenziellen Quellen und Senken von Mikroplastik in der Ostsee.
- Die Bestimmung der Rolle von Mikroplastik als Substrat für spezifische mikrobielle Populationen und deren Funktionen.
- Die Bewertung von Gesundheitsrisiken für die Anrainerstaaten der Ostsee, die von Mikroplastik als Vektor für pathogene Mikroorganismen ausgehen.
Laufzeit:01.04.2014 - 31.12.2017
- Projektleitung: IOW Warnemünde, Prof. Dr. Matthias Labrenz
- weiterführende Informationen: Projektwebseite beim IOW Warnemünde
- gefördert durch: Leibniz Association grant SAW-2014-IOW-2
Orientierende Untersuchungen ausgewählter Fließgewässer auf Mikroplastik in den Bundesländern Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen
gefördert durch:
- Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW)
- Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV)
- Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
- Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz
entstandene Publikationen und weiterführende Informationen:
- Projektwebseite am LFU Bayern
- Mikroplastik in bayerischen Seen - Eine Pilotstudio (2019)
- Gemeinsamer Bericht der Länder (2018)
- Schrank, I., Löder, M., Imhof, H., Moses, S., Heß, M., Schwaiger, J., Laforsch, C.:Riverine microplastic contamination in southwest Germany : A large-scale survey. Frontiers in Earth Science, 10 (2022). doi:10.3389/feart.2022.794250
Mikroplastik in bayerischen Gewässern sowie Auswirkungen auf Fische und Muscheln
Im Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums führte das LfU gemeinsam mit der Universität Bayreuth (Prof. Dr. Ch. Laforsch) und der Technischen Universität München - TUM (Dr. N. Ivleva) Untersuchungen zur Mikroplastik-Belastung bayerischer Seen und Flüsse sowie zu Auswirkungen auf Fische und Muscheln durch.
Das Forschungsvorhaben diente dazu, bestehende Kenntnislücken zu schließen und damit eine bessere Datenbasis zur Risikoabschätzung zu liefern.
gefördert durch: Bayerisches Landesamt für Umwelt (LFU)
Belastung aquatischer Ökosysteme mit Kunststoffmüll: Globales und lokales Monitoring mittels Satelliten-gestützter Methoden
gefördert durch: BMWi (2013)
Kunststoffpartikel in limnischen Ökosystemen
gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)